Es handelt sich um eine Tour für Radfahrer, die nicht nur die landschaftlichen und natürlichen Schönheiten der Toskana zu schätzen wissen, sondern auch das sportliche Radfahren nicht verschmähen. Sie richtet sich an begeisterte Radfahrer, die jährlich viele Kilometer mit dem Fahrrad (mit eigener Muskelkraft) und / oder auch mit dem E-Bike zurücklegen. Eine gute Fahrtechnik ist für diese Tour Voraussetzung. Der Trainingseffekt durch ständiges Auf und Ab auf Nebenstrassen und Feldwegen, zum Teil auch steinigen Wegen, ist dabei gewährleistet. Ich freue mich darauf, Sie auf diese Weise durch die Toskana, abseits der Strassen und der touristischen Routen, zu führen. Martino Ventrice 1. Tag: Schweiz – Lido di Camaiore Die Anreise führt uns via Gotthard durchs Tessin nach Italien in die Toskana. Im Laufe des Nachmittags erreichen wir unser Zielort Lido di Camaiore. Nach dem Check-in haben Sie Zeit, um anzukommen, zu entspannen oder das Meer zu geniessen. Das Abendessen nehmen wir im Hotel ein. Der Abend dient dem Kennenlernen der Gruppe und der Guides, der Routenbeschreibung und dem Ablauf der Gravelwoche. 2. Tag: Lido di Camaiore – Lucca (50km, hügelig, 50% Gravel, ca. 1000 Höhenmeter) Eine relativ kurze Etappe mit vielen steilen, aber kurzen Anstiegen und Abfahrten, dazwischen auch einigen leichten Singletrails. Die gewählte Route ist ein Teil der Pilgerstrasse «Via Francigena» bzw. der Frankenstrasse. Das Weiss der Marmorberge von Carrara und Pietrasanta sticht aus den umliegenden Wäldern und Berghängen. Der berühmte Bildhauer Michelangelo Buonarotti wählte Pietrasanta-Marmor für einige seiner Kunstwerke. Auch heute sind diese Orte für das Kunsthandwerk der Marmorbildhauerei immer noch sehr bekannt. Zwischen den Hügeln und dem Meer ist das ehemalige Sumpfgebiet von Massaciucoli einem See gewichen, den wir auf der Fahrt immer wieder zu sehen bekommen. In Montignano gönnen wir uns eine Mittagspause. Gegen Ende der Etappe rollen wir dann noch gemütlich entlang des Flusses Serchio bis zur Festungsstadt Lucca (Lucca hat sich im Mitteralter geweigert, sich der Florentiener Herrschaft der Medici zu untergeben und dafür eine immense Stadtmauer errichtet). In Lucca übernachten wir im Hotel Giunigi.
3. Tag: Livorno – Riparbella (67 km, hügelig, 45 % Gravel, ca. 1036 Höhenmeter) Nach dem Frühstück lassen wir uns mit dem Reisebus bis nach Livorno transportieren. Dort beginnt die Tagesetappe auf einer Schotterstrasse ausserhalb der lebhaften Hafenstadt Livorno. Der Weg führt durch hügeliges Waldgebiet der «Macchia», die typische Küstenvegetation in dieser Gegend. Während der Fahrt wird immer wieder die Sicht auf das Meer frei und bei klarer Luft kann man in der Ferne Elba und sogar Korsika sehen. Von Valle Benedetta, einem Wallfahrtsort, führt die Strasse die Hügel hinunter zum Meer, von wo aus wir der Küste entlang fahren bis zur kleinen Küstenstadt Cecina. Nach der Mittagspause erwarten uns noch ca. 2 Stunden Fahrt in Richtung Guardistallo und von dort zum Tagesziel, dem Hotel Borgo San Martino in Riparbella.
4. Tag: Riparbella - Volterra (76 km, hügelig, 60% Gravel, ca. 1900 Höhenmeter) Die heutige Etappe ist ein stetes Auf und Ab mit landschaftlich reizvollen Eindrücken aufs Meer und die Hügellandschaft des Hinterlandes. Die Etappe beginnt mit einem Aufstieg aus der Ebene in die Hügel von Riparbella, Castellina Marittima und Santa Luce. Castellina ist bekannt für den Alabasterstein, ein weiches Gestein, das auf vielfältige Weise verwendet wird. Im kleinen Dorf Pomaia befindet sich das Kloster Lama Tzong Khapa, das grösste und einzige tibetische buddhistische Kloster Italiens. Farbige Gebetsfahnen vermischen sich mit den Farben der Weizen- und Olivenfelder. Die Strecke führt uns durch den Wald von Santa Luce und auf «Strade Bianche» nach Lajatico, wo wir am Theater der Stille vorbeifahren. Das Theater ist vom Sänger Andrea Bocelli erbaut worden und ist der stillen Schönheit der Hügellandschaft gewidmet. Unser Tagesziel Volterra haben wir immer vor Augen und der Schlussaufstieg führt uns durch die bizarre Calanchi Landschaft. In Volterra übernachten wir im alten Nonnenkloster «Chiostro delle Monache». Volterra liegt als alte Festungsstadt auf einem Hügel, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die Hügellandschaft der Toskana geniessen kann. Ein Hauch von Mittelalter ist innerhalb der Stadtmauern und in der Unterkunft garantiert.
5. Tag: Volterra - Massa Marittima (70 km, hügelig/bergig, 50% Gravel, ca. 1620 Höhenmeter) Der heutige Tag beginnt auf einer Schotterstrasse und führt uns dann zum kurvenreichen Aufstieg nach Micciano. Weiter geht es durch den waldigen Naturpark von Monterufoli. Immer wieder sehen wir Dampf aus dem Boden oder einem Geothermie-Werk aufsteigen. Der Weg wird geprägt von Rohren, in denen heisser Dampf umgeleitet wird. Wir befinden uns inmitten des Geothermie Gebietes, einem Projekt der Universität Pisa aus den 1970er Jahren, das darauf abzielt, Energie aus der Erde aufsteigenden Dämpfen zu gewinnen. Das gesamte Gebiet ist auch als Valle del Diavolo bzw. Tal des Teufels bekannt, was man auch am auftretenden Schwefelgeruch erkennt. In Sasso Pisano, inmitten der Dämpfe vulkanischer Aktivität machen wir Halt für eine verdiente Mittagspause. Bis zur Ankunft im Resort Pian dei Mucini in Massa Marittima lassen wir dann die Beine auf einer «flowigen» und kurvenreichen Asphaltstrasse etwas erholen.
6. Tag: Massa Marittima - Baratti (57 km hügelig, 10% Gravel, ca. 900 Höhenmeter) Unsere letzte Fahrt beginnt mit einem harmonischen Auf und Ab zwischen kultivierten Feldern. Olivenhaine wechseln sich mit Waldgebieten der Macchia ab. Immer wieder erhaschen wir im Hintergrund einen Blick auf das Vorgebirge von Populonia, das oberhalb der Barattibucht liegt. Der Aufstieg zum hübsch gelegenen Dorf Campiglia Marittima bringt uns, mit den steilen Rampen, ein letztes Mal so richtig zum Schwitzen. Nachdem wir von dort noch einmal einen 360-Grad-Blick von der Küste ins Hinterland geniessen können und uns bei einem verdienten Mittagessen stärken, fahren wir hinunter zur Küste und erreichen so unser Ziel, die idyllische Bucht von Baratti mit ihrem Piniengesäumten Strand. Baratti war in der Antike ein etruskischer Hafen, in dem eine blühende Eisenindustrie betrieben wurde und von der man noch heute am Strand Spuren findet. Mit dem Car fahren wir am späteren Nachmittag zurück zum Resort Pian die Mucini in Massa Marittima und geniessen unseren letzten gemeinsamen Abend.
7. Tag: Massa Marittima - Schweiz Das Gepäck mit Toskana-Eindrücken gefüllt, führt uns die Reise mit dem Bus zurück in die Schweiz.
Anforderung ans Fahrrad Gravel Bike (mind. 1 Untersetzung), E-Gravel Bike, MTB oder E-MTB Damit die Tour wegen kleineren Pannen nicht abgebrochen werden muss, ist folgendes Reparaturmaterial empfehlenswert: - Pumpe - 2 Ersatzschläuche - Schaltauge - Bremsbeläge - Kettenschloss für die eigene Kette |